Wissenschaftliche Begleitung des Modellvorhabens "Ambulanter Demenzdienst" gefördert nach § 45c SGB XI von den Spitzenverbänden der Gesetzlichen Pflegekassen und dem Hessischen Sozialministerium

Klassifikation
Dimension Wert
Personendisziplinen
  • Soziologie
  • Fördernde Institutionen
  • Sonstige: Caritasverband Wetzlar/Lahn-Dill-Eder e.V. in Kooperation mit der Hauskrankenpflege Lahn-Dill
  • Typ des Forschungsergebnisses
  • Sonstige: Wissenschaftlichen Begleitung
  • Zielgruppe
  • Sonstige: Nutzer/innen, die Mitarbeiter/innen
  • Der Träger des Modellprojektes, der Caritasverband Wetzlar/Lahn-Dill-Eder e.V. in Kooperation mit der Hauskrankenpflege Lahn-Dill, ist im Rahmen seiner Angebote unmittelbar mit den Problemen bei der ambulanten Versorgung der etwa 2.500 Demenzkranken im Lahn-Dill-Kreis konfrontiert. Es hat sich gezeigt, dass oftmals ein ganzes Bündel an Unterstützungsleistungen nötig ist, um den von vielen Hilfebedürftigen gewünschten Verbleib „in den eigenen vier Wänden“ sichern zu können. Angesichts der demografischen und soziostrukturellen gesellschaftlichen Entwicklung ist unumstritten, dass die damit verbundenen Aufgaben nicht mehr nur von professionellen Kräften erbracht werden können. Der Einsatz ehrenamtlicher und sonstiger zum bürgerschaftlichen Engagement bereiter Personen hat zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die Mischung von formellen und informellen Hilfeformen in einem „welfare-mix“ soll insbesondere auch die lebensweltliche Dimension der Angebote betonen.

    Hier setzt das Konzept des ambulanten Demenzdienstes an. Durch entsprechend ausgebildete Fachkräfte wird die Demenzberatung, die häusliche Betreuung, die Unterstützung in speziellen Problemlagen sowie die Gewinnung, Schulung, Koordination und Begleitung von ehrenamtlichen Helfer/innen für den Einsatz in Privathaushalten gesichert. Das neu zu implementierende Angebot soll die bisherigen Unterstützungsmaßnahmen im Landkreis ergänzen und als weiteres Glied in der Versorgungskette zur Entlastung der Angehörigen beitragen. Hierzu ist auch die Einführung eines Fallmanagements in besonderen Einzelfällen vorgesehen, in dessen Rahmen sozialraumbezogene Hilferessourcen systematisch ausgelotet werden. Der ambulante Demenzdienst ist im Lahn-Dill-Kreis eingebunden in eine Versorgungslandschaft, die geprägt ist von vergleichsweise weit entwickelten kommunikativen Strukturen, so dass neben einer kontinuierlichen Gremien- und Öffentlichkeitsarbeit selbstverständlich auch die Vernetzung als ein Arbeitsfeld vorgesehen ist. Dazu gehört insbesondere auch die enge Kooperation mit den Pflegeberatern der Pflegekassen.

    Im Mittelpunkt der Erhebungen der wissenschaftlichen Begleitung des Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso-Institut) stand die Frage, welche Auswirkungen die Implementierung des neuen Angebots auf die Nutzer/innen, die Mitarbeiter/innen und die Versorgungslandschaft hat. Dabei war eine Analyse der Arbeits- und Funktionsweise des ambulanten Demenzdienstes die grundlegende Basis. Dies geschah u.a. mit Hilfe von teilstandardisierten Interviews mit den am Modell beteiligten Akteuren, durch teilnehmende Beobachtung sowie durch eine quantitative Erfassung und Auswertung der Nutzer- und Mitarbeiterstrukturen. Im Rahmen einer formativen Prozessevaluation wurden beständig Informationen über den Modellverlauf gesammelt und Bewertungen als Entscheidungshilfen für die Steuerung der Prozesse zur Verfügung gestellt, um so die Nachhaltigkeit des Angebots kontinuierlich zu unterstützen.

    Projektleitung: Maria Zörkler