Von der Integrationsvereinbarung zum Integrationsmanagement. Aktivierung und Qualifizierung von betrieblichen Leitungs- und Führungskräften

Klassifikation
Dimension Wert
Personendisziplinen
  • Soziologie
  • Fördernde Institutionen
  • Sonstige: Bundesministerium für Arbeit und Soziales
  • Typ des Forschungsergebnisses
  • Methode
  • In Integrationsvereinbarungen treffen Unternehmen verbindliche Absprachen über Ziele, Aufgaben und Maßnahmen, die zur Eingliederung, Beschäftigungssicherung und -förderung behinderter Arbeitnehmer/-innen dienen. Gegenstand des Projekts ist die Umsetzung von Vereinbarungen in eine den Unternehmen und ihren Beschäftigten angepasste Führungspraxis in Form eines Integrationsmanagements. Integrative betriebliche Praxis ist in erheblichem Umfang auf die mittleren und unteren Führungsebenen angewiesen, bei denen unmittelbare Verantwortung für Personalführung, Personaleinsatz und das Mikromanagement der Arbeitsorganisation liegt. Hier treten Probleme behinderter und gesundheitlich beeinträchtigter Menschen in Erscheinung, es müssen Bewältigungsmöglichkeiten gesucht und der Bedarf nach weitergehenden Lösungswegen artikuliert werden. Entsprechend zielt das Projekt darauf, in exemplarischen Qualifizierungen Akzeptanz für die Aufgabenstellung, erforderliches Fachwissen und konkretes Handlungswissen an betriebliche Vorgesetzte zu vermitteln.

    Das Projekt des Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso-Institut) wurde gemeinsam mit den Unternehmen Robert Bosch GmbH und Walter AG, den Berliner Stadtreinigungsbetrieben und der Stadtverwaltung Wolfsburg durchgeführt. Beispielhaft wurde erarbeitet, wie die Betriebe die Anforderungen jeweils in ihre Führungspraxis umsetzen können. Das iso-Institut erstellte die Projektkonzeption, führte Qualifizierungen durch, wertete die Ergebnisse aus und dokumentierte sie. Die Nutzbarkeit der Ergebnisse gingen über die beteiligten Unternehmen hinaus; es wurden Vorgehensweisen und Materialien entwickelt, die nach Projektende von Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchenzugehörigkeit angewendet werden können.

    Das Vorhaben lief in zwei Phasen ab: In der ersten Phase (bis Juni 2006) wurden konzeptionelle Grundlagen der Qualifizierung sowie Erprobungsmaterialien erarbeitet und mit ausgewählten Vorgesetztengruppen bei Bosch (Standort Bamberg) und der Walter AG Qualifizierungen durchgeführt. In der zweiten Phase wurden Konzeption und Materialien überarbeitet und Qualifizierungen wiederum bei Bosch (Standort Rommelsbach) sowie bei der Berliner Stadtreinigung und der Stadtverwaltung Wolfsburg durchgeführt.

    Projektleitung: Dr. Heiko Breit 

    Veröffentlichungen:

    Huber Achim (2008): Integrationsmanagement. Förderung der Beteiligung von Führungskräften an Aufgaben der Integration behinderter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Handlungsleitfaden und Workshopkonzepte. Abschlussbericht. Saarbrücken: iso-institut
    Huber, Achim (2006): Führungskräfte und betriebliche Vorgesetzte im Eingliederungsmanage-ment. In: Gute Arbeit. Zeitschrift für Gesundheitsschutz und Arbeitsgestaltung 18(2006)1: 26.