Arbeit und Beschäftigung in der saarländischen Gesundheitswirtschaft

Klassifikation
Dimension Wert
Personendisziplinen
  • Soziologie
  • Fördernde Institutionen
  • Sonstige: Arbeitskammer des Saarlandes
  • Typ des Forschungsergebnisses
  • Empirische Untersuchung
  • Veröffentlichungsmedien der Ergebnisse
  • Wissenschaftliche Veröffentlichungen
  • Zielgruppe
  • Dienstleister
  • Der Gesundheitsmarkt gilt als einer der dynamischsten Wachstumsmärkte der Zukunft. Auch im Saarland ist eine steigende Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen und Gesundheitsangeboten zu erwarten, nicht zuletzt deshalb, weil das Saarland schneller altert als andere Regionen.

    In den wirtschafts- und sozialpolitischen Debatten wird das Gesundheitswesen vornehmlich als Kostenfaktor wahrgenommen, welches die Lohnnebenkosten in die Höhe treibe und dadurch die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft beeinträchtige. Unberücksichtigt bleibt dabei, dass das Gesundheitswesen zugleich einen Gesundheitsmarkt und somit eine wachstumsstarke Wirtschaftsbranche mit hohen Beschäftigungszuwächsen darstellt. Die Gesundheitswirtschaft, wie wir sie verstehen, begrenzt sich nicht auf das enge Segment der ambulanten und stationären Versorgung, sondern umfasst ein erweitertes Cluster mit allen vor- und nachgelagerten Segmenten der Wertschöpfungskette – jenseits der üblichen branchen- und sektoralen Zuordnungen:

    • Ambulante und stationäre Gesundheitsversorgung
    • Pflege, Rehabilitation, Prävention
    • Health-Care-Produzenten (Hersteller von medizinischen Produkten, Hilfsgeräten, Medizintechnik, Diagnostik, Pharma, Dentallabore, Orthopädie-Handwerk etc.)
    • Handel (z.B. Apotheken, Optiker, Sanitätsprodukte)
    • Versicherungsbranche (Krankenkassen)
    • Wissensbereich (Forschungseinrichtungen, Universitäten, Uni-Kliniken etc.)
    • Aus- und Weiterbildungseinrichtungen für Gesundheitsberufe

    In der vom Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso-Institut) vorgenommenen Studie wurde die wirtschafts- und beschäftigungspolitische Bedeutung dieses Clusters für die saarländische Region untersucht. Dabei ging es auch um die Frage, welchen Beitrag die saarländische Gesundheitswirtschaft zum regionalen Strukturwandel und zur Standortprofilierung leisten und wie die Region von dem dynamischen Wachstum zukünftig profitieren kann. Die Untersuchung griff drei zentrale Fragestellungen auf:

    1. Wie hat sich die Beschäftigung in der saarländischen Gesundheitswirtschaft entwickelt und welche Trends zeichnen sich ab? Wie sieht die Entwicklung auf dem regionalen Arbeitsmarkt aus und welche Qualifikationen werden derzeit und zukünftig benötigt?
    2. Welche Bedeutung hat der Wissensbereich für die Entstehung neuer Arbeitsplätze im Cluster (sog. „Spill-Over-Effekte“)?
    3. Hat die Grenzlage und die Zugehörigkeit zur Großregion Saar-Lor-Lux beschäftigungspolitische Auswirkungen auf die saarländische Gesundheitswirtschaft?

    Projektleitung: Dr. Ingrid Matthäi

    Veröffentlichungen: Matthäi, Ingrid (2008): Jobmotor und wichtiger Standortfaktor: Studie zur Gesundheitswirtschaft im Saarland. In: Arbeitnehmer, Heft 2: 8-9.
    Matthäi, Ingrid; Marschall, Jörg (2008): Arbeit und Beschäftigung in der saarländischen Gesundheitswirtschaft. Saarbrücken: Arbeitskammer des Saarlandes (Texte AK-Forum).